Kennzeichen: Der Löffler ist ein großer Vogel mit weißem Gefieder und schwarzen Beinen. Der Schnabel ist lang und schwarz. Die Schnabelspitze ist löffelförmig verbreitert und gelb. Im Prachtkleid tragen die Altvögel eine Federhaube, die bei Erregung zu einer Fächerkrone abspreizt wird sowie ein orangefarbenes Brustband. Die Handschwingen sind reinweiß. Beim Jungvogel sind Schnabel und Beine zunächst fleischfarben und die Spitzen der äußeren Handschingen schwarz.
Besonderheit: Der Schnabel ist horizontal abgeplattet und im Inneren der verbreiterten Spitze mit zahlreichen empfindlichen Sinnesrezeptoren ausgestattet. Der Löffler führt seinen breiten Schnabel mit Seitwärtsbewegungen des Kopfes durch das Wasser, wodurch kleine Wassertiere aufgewirbelt werden. Offenbar sind es Berührungsreize, die den Löffler veranlassen, bei einem Gegenstand, der zwischen die breiten, flachen Schnabelblätter geraten ist, die Kiefer sofort zu schließen. Kleine Beutetiere werden sofort verschluckt, größere, die nicht schnabelgerecht erfasst wurden, auch kurz in die Luft geworfen und dann geschnappt.
Lebensraum: Der Löffler bewohnt Feuchtgebiete und benötigt zur Nahrungssuche offene, seichte Gewässer gleichbleibender Tiefe. Zusätzlich müssen Schilf oder niedrige Gebüsche für den Nestbau vorhanden sein.
Verbreitung: Das Verbreitungsgebiet des Löfflers in Europa ist heute sehr zerrissen und auf mehr oder minder begrenzte Einzelvorkommen beschränkt. Das nördlichste Brutvorkommen liegt in den Niederlanden. Durch Zerstörung von Feuchtgebieten gingen viele Brutplätze und Nahrungsgründe verloren und hatte eine langfristige Abnahme der Bestände in vielen Ländern zur Folge. So sind heute fast nur noch Restbestände in Europa anzutreffen, die westlich von Russland, der Ukraine und der Türkei wohl keine 3.000 Brutpaare mehr umfassen. Außerhalb Europas brüten Löffler an einigen Stellen Vorderasiens, in Mittel- und Ostasien, auf dem indischen Subkontinent und in Ägypten.
Zug: Die Brutvögel Europas (Ausnahme Spanien) sind Zugvögel, die im Mittelmeerraum und Afrika bis in die Sahelzone, in den Sudan und bis Äthiopien überwintern. Im September und Oktober ziehen die Brutvögel der westlichsten Populationen in Richtung Südwest über die Straße von Gibraltar nach Mauretanien, in das Senegaldelta und wohl auch noch weiter südlich. Die Brutvögel in Südosteuropa und Vorderasien ziehen in mehr südlicher Richtung zum Teil ins östliche Afrika. Meist ist im März wieder mit der Rückkehr an die Brutplätze zu rechnen. Vor allem während der sommerlichen Zerstreuungswanderung sind Jungvögel auch weit außerhalb der Brutplätze in Europa zu sehen. Nach Mitteleuropa kommen auch gelegentlich einige im Frühjahr. In Deutschland ist der Löffler an der Nordseeküste Ausnahmegast.
Nahrung: Der Löffler ernährt sich von Fischen, Fröschen und anderem Wassergetier. Im Wattenmeer ist der Löffler häufig bei der Nahrungsaufnahme durch "Seihern" zu beobachten.
Verhalten: So gut wie immer leben Löffler gesellig. Wie Störche fliegen Löffler mit ausgestrecktem Hals und meist recht flachen Flügelschlägen und kurzen Gleitstrecken.
Stimme: Löffler sind wenig ruffreudig. Am Brutplatz lassen sie tiefe grunzende Laute hören. In Erregung klappern sie mit dem Schabel. 
Brut: Mit 3-4 Jahren werden Löffler geschlechtsreif. Die Partner halten wohl nur eine Brutsaison über zusammen. An den Brutplätzen halten sich aber häufig auch viele nichtbrütende Vögel auf. Die Nester stehen in der Regel auf umgebrochenem Altschilf dicht über dem Wasser. Gelegentlich brüten Löffler auch auf Bäumen, z. B. in Südspanien in alten Reihernestern, mitunter aber auch auf dem Boden oder auf Felssimsen. Männchen und Weibchen sind am Nestbau beteiligt. Sie teilen sich auch die Bebrütung des Geleges und die Fütterung der Jungen, wobei das mitgebrachte Futter den Nestlingen vorgewürgt wird. Löffler werden nicht mit ihrem merkwürdigen Schnabel geboren. Anfangs ist er kurz und weich, flacht sich nach neun Tagen an der Spitze ab und bekommt die typische Form nach 16 Tagen.
Info: Der bisher bekannte älteste Ringvogel ist über 28 Jahre alt geworden.